Wer sich völlig unbedarft an die Vorbereitungen für seinen nächsten Urlaub in Griechenland begibt und bei Google ausschließlich die beiden Substantive „Urlaub + Griechenland“ benutzt, der wird später sehr verwundert sein das die Praxis doch so viel vielfältiger ist als es die Bilder einer Suchmaschine suggerieren. Ich habe das auch mal probiert und sah viele weiße Häuser, Windmühlen, blaue Dächer, sehr viel Wasser und positive Prospektstimmung. Man muss schon sehr viel detaillierter suchen um anderes (und schöneres) zu entdecken. Am besten ist natürlich ein Besuch vor Ort. Na dann mal los...
So geschehen bei mir, im September diesen Jahres. Corona hin, Corona her. Irgendwann war wieder alles möglich und wir konnten die Gutscheine der Flug- und Fährgesellschaften aus dem letzten Jahr einlösen. Also ab nach Griechenland, mit einjähriger Verspätung. Sofort aufgefallen ist uns wie sauber und ordentlich es hier ist. Dieser Eindruck hat sich während unseres Aufenthaltes nicht verändert. Toll! Unsere Einreise erfolgte über Italien und Albanien, in der Nähe des Ohridsees. Zwei Länder die diesbezüglich so einiges an Nachholbedarf haben. Insbesondere Italien hat mich da wieder sehr verwirrt. Es ist weder mein Anspruch, noch ansatzweise möglich „alles“ anschauen zu können. Städte haben wir wieder gänzlich vermieden, denn das gehört für uns mittlerweile zu einer gelebten Vorgehensweise, die unsere Reisen deutlich entschleunigen. Wir haben uns die hängenden Klöster von Kalampaka, die Halbinsel Pilion, die Ausgrabungen von Delfi, den Kanal von Korinth, die Insel Lefkada und die Vikosschlucht bzw. den umliegenden Nationalpark als besondere Sehenswürdigkeiten herausgesucht. Der tatsächliche Reiz der Reise lag glücklicherweise nicht nur darin unsere Highlights anzuschauen, sondern und vor allem auch an den Reiseabschnitten die dazwischen lagen. Und genau da kommen wir auf das Thema zurück, welches ich am Anfang schon erwähnt habe und mit den vielfältigen Eindrücken Griechenlands zu tun hat, die eine Suchmaschine in der Regel nicht ohne einen besonderen Hinweis berücksichtigt.
Hätte die Mehrheit der hiesigen, geneigten Leserschaft gewusst das sich die weltweit tiefste Schlucht in Griechenland befindet? Ich nicht! Wer sich jedoch auf den Weg dorthin macht, der erfährt eine Region die nicht nur für den Besuch der Schlucht taugt, sondern für sich alleine einen Urlaub wert ist. Aus welcher Himmelsrichtung man auch anreist, es ist ein Genuss par excellence und verdient in jedem Fall einen erhobenen Daumen. Ich bin wieder so angefixt, dass ich sehr viel mehr zu dieser Region schreiben könnte als es gerade sinnvoll ist. Es wird sicherlich niemanden verwundern das Griechenland mit seinen 13.600 Kilometer Kilometern Küstenlinie wirklich jeden Wunsch bedienen kann. Wenn man die geringe Bevölkerungsdichte zugrunde legt, dann ist das Auffinden von Orten an denen man augenscheinlich alleine ist, sehr groß. Aber auch im Landesinneren verteilt sich die Bevölkerung überschaubar auf die wenigen Ballungsgebiete, die man auch umfahren kann, wenn man das möchte...
Die besondere Freundlichkeit und Gastfreundschaft ist, wie in vielen anderen südlichen Ländern auch, große Klasse und bedarf keiner weiteren Erwähnung. Das ein Land, in dem der Tourismus immer noch brach liegt von besonderer Schönheit ist, muss auch nicht weiter erläutert werden. Egal wo man sich aufgehalten hat, alle haben sich in besonderer Art und Weise gekümmert und ihre Freude über unseren Besuch deutlich sichtbar gezeigt. Es war ein schönes, gutes und richtiges Gefühl, sich dort aufzuhalten. Die Qualität der Unterkünfte ist natürlich selbstbestimmt, aber vierzehn Tage fast täglich wechselnde Gastlichkeit erlaubt ein Urteil welches durchweg und vollumfänglich begeistert hat. Unsere Hotels haben wir ausnahmslos ausgewählt, wenn sie einen "direkten" Zugang zum Wasser hatten. Wer in Griechenland nicht badet, der verpasst etwas, denn die Wasser- und Strandqualität hat uns jedes Mal aufs Neue begeistert. Vor dem Frühstück noch mal eben kurz erfrischen und alles Weitere wird gut... In der zur Verfügung stehenden Zeit haben wir viel gesehen und erlebt. Der Mix aus „Ich habe jetzt Urlaub“ und dem befriedigenden Verschleiß von Reifengummi und Benzin ist uns gut gelungen. Ich kann ohne ein schlechtes Gewissen leider keine favorisierte Region empfehlen, denn wir hatten überall mehr „Emotionsoverkill“, als erwartet. Griechenland, Du hast mich begeistert!
Den Track dieser Tour kann man im Bereich Downloads herunterladen...